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Aktionstag pflegende Angehörige

Am 13. September ist Aktionstag der pflegenden Angehörigen. Ein Thema, das mich als Mutter eines Sohnes mit hohem Unterstützungsbedarf seit mehr als 40 Jahren täglich begleitet. Ein Thema, das von Politik und Gesellschaft nur zu gerne ausgeblendet wird. Als selbstverständlich angesehen wird.

24 Stunden, 7 Tage die Woche, das gesamte Zeitmanagement stets auf die Bedürfnisse des Kindes ausgerichtet, Urlaub nur dann, wenn Peter einmal im Jahr für ein paar Tage auf Turnus ist. Kann sich jemand, der davon nicht betroffen ist, vorstellen, wie das ist? Und wie es sich anfühlt, wenn diese Form der Pflege nicht anerkannt wird?

Nicht nur, dass ich mir für diese von vielen Eltern und Angehörigen übernommene Leistung für ihre Angehörigen mehr Wertschätzung und Anerkennung wünsche, mit zunehmendem Alter kommt die Sorge um die Zukunft meines Sohnes dazu. Und damit bin ich nicht allein. Denn rund zwei Drittel der pflegenden Angehörigen sind in der Zwischenzeit in Pension. Wer wird diese Aufgabe einmal übernehmen, wenn wir unsere Kinder nicht mehr versorgen können?

Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir pflegende Angehörige mehr gehört, stärker wahrgenommen werden. Daher unterstütze ich den Aktionstag für pflegende Angehörige und die Elterninitiative Enthindert.

Wir wünschen uns für unser tägliches Tun eine entsprechende finanzielle und menschliche Absicherung. Ein soziales Sicherungssystem, das dem spezifischen Bedarf der pflegenden Angehörigen sowie der pflegebedürftigen Person gerecht wird. Wahlmöglichkeiten zur Entlastung und vor allen Dingen die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege.

Foto: © Nusret Pargan

Lebenshilfe Niederösterreich

Mann bei Bastelarbeiten

Die Lebenshilfe Niederösterreich setzt sich als professioneller Dienstleister für die Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein. Wir handeln überkonfessionell und parteipolitisch ungebunden, begleiten im täglichen Leben, unabhängig von Altersstufen und in jeder Lebensphase.