Claudia Voges

Freiheit und Barrieren beim Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Mit dem (öffentlichen) Bus oder mit dem Zug fahren bedeutet für mich ein Stück „Freiheit“. Für die meisten Leute ist das selbstverständlich und normal. Für Menschen im Rollstuhl nicht immer. Sie brauchen oft Fahrtendienste oder werden in Lebenshilfe Bussen geführt. Sie sind zum Beispiel davon abhängig, dass der Fahrtendienst sie pünktlich abholt oder jemand gerade Zeit hat, sie wo hin zu bringen. Sie verbringen viel Zeit mit Warten.

Wenn ich mit dem Bus oder dem Zug fahre, bin ich nicht so abhängig. Sondern frei. Ich bin selbständig. Ich fahre selbst – und werde nicht geführt. Das ist ein gutes Gefühl! Natürlich brauche ich Begleitung.

Freiheit mit Hindernissen

Warum ich natürlich sage? (lacht) Weil es nicht von mir abhängt. Es gibt da aber schon ein paar Hindernisse – also wie man sagt Barrieren – gibt. Oder sagen wir lieber Herausforderungen. Da ist es nicht schlecht, wenn man Begleitung mithat.

Zum Beispiel beim Ein – und Aussteigen aus dem Bus, wenn die Rollstuhlrampe nicht geht. Oder es gar keine gibt beim Zug. Oder beim Fahrkarten kaufen. Es kommt schon vor, dass der Automat für Rollstuhlfahrer kaputt ist.

Ich erinnere mich, als auf einem Bahnhof der einzige Lift kaputt war- DAS war wirklich eine Herausforderung aus der Unterführung wieder hinauf zu kommen (lacht). Da haben wir ganz schön geschwitzt 😊. Das Schlimme ist, dass der Lift 3 Wochen später noch immer nicht repariert war. So etwas darf nicht vorkommen! An diesen Dingen muss man noch arbeiten. Dass die Hindernisse, die ich aufgezählt habe, weniger werden.

Weil es geht sicher vielen Menschen so wie mir, dass sie gerne mit dem Bus oder mit dem Zug fahren, weil sie sich frei fühlen. Dafür müssen die Bedingungen dafür noch besser gemacht werden – also Barriere-frei 😊.

Lebenshilfe Niederösterreich

Mann bei Bastelarbeiten

Die Lebenshilfe Niederösterreich setzt sich als professioneller Dienstleister für die Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein. Wir handeln überkonfessionell und parteipolitisch ungebunden, begleiten im täglichen Leben, unabhängig von Altersstufen und in jeder Lebensphase.